Physik-Nobelpreis 2018: Laserforschung erneut ausgezeichnet

Lasertechnik
02.10.2018
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm ehrt die Forscher Arthur Ashkin (USA), Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) für ihre Entwicklung von neuen Laser-Werkzeugen mit dem Nobelpreis für Physik.

Laser in Labor
Laboraufbau Ultrakurzpulslaser. Bild: © twilightproductions/Fotolia

Ashkin, Mourou und Strickland haben mit ihren Arbeiten große Teile der Laser-Physik revolutioniert. Ihre Erfindungen bilden die Basis für vielfältige industrielle und medizinische Anwendungen des Lasers.

Arthur Ashkin erhält den Preis für die Entwicklung optischer Pinzetten. Mit der von ihm entwickelten Lichtfalle können Partikel, Atome und Moleküle bewegt und manipuliert werden. Hiermit lassen sich in biologischen Systemen z. B. Viren, Bakterien und andere lebende Zellen untersuchen und verändern – und das, ohne sie zu zerstören.

Gérard Mourou und Donna Strickland teilen sich die Auszeichnung für das von ihnen entwickelte Prinzip zur Erzeugung von hochintensiven, ultrakurzen Laserpulsen. Dabei wird ein kurzer Laserpuls zunächst zeitlich gedehnt, dann hochverstärkt und abschließend wieder zeitlich komprimiert. Diese Technik ist in der Forschung bekannt als CPA (chirped pulse amplication). Mit ultrakurzen hochverstärkten Laserpulsen ist es möglich, extrem präzise Löcher in verschiedene Materialien zu bohren – von der modernen Einspritzdüse bis hin zu Millionen Augenoperationen jährlich.

Ehemalige Preisträger mit Photonik-Themen aus Deutschland

Bereits in der Vergangenheit wurden Themen aus der Photonikforschung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, unter den Gewinnern auch Forscher aus Deutschland:
Im Jahr 2014 wurde Stefan W. Hell vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der ultrahochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt.

Theodor Wolfgang Hänsch, früherer Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in München erhielt 2005 als ein Pionier der Laserspektroskopie den Preis.

Aus den Grundlagen der Laserphysik entwickelte sich in Deutschland, auch durch die langjährige Unterstützung durch die Technologieförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), eine eigenständige Branche.

Die Lasertechnik ist heute unverzichtbarer Bestandteil vieler Kernbranchen der deutschen Wirtschaft, von der Produktionstechnik über den Automobilbau, die Medizintechnik, die Mess- und Umwelttechnik bis hin zur Informations- und Kommunikationstechnik.